Regulär lief „Das
finstere Tal“ letztes Frühjahr im Kino, eben ist der Film mit dem
Österreichischen Filmpreis unter anderem als Bester Film ausgezeichnet worden.
Dies hat dazu geführt, dass ich ihn nun doch noch auf der Kinoleinwand sehen
konnte.
Mitte des 19.
Jahrhunderts erreicht ein mysteriöser Amerikaner (Sam Riley) ein von der Umwelt
weitestgehend abgeschlossenes Tiroler Bergdorf, das von einem Großbauern und
seinen Söhnen (u.a. Tobias Moretti) kontrolliert und terrorisiert wird. Als der
Winter einbricht, beginnen sich nach und nach scheinbare Unfälle zu ereignen.
„Das finstere Tal“
ist von vielen Seiten als Genremix aus Western und Heimatfilm bezeichnet
worden, wobei meiner Meinung nach dabei ein wenig übersehen wird, dass der
Western bereits per se der amerikanische Heimatfilm ist – zumindest der Western
der klassischen Periode. Wie dem auch sei – „Das finstere Tal“ nimmt seine
Anleihen ohnedies vorrangig beim späteren Italowestern. Offensichtlichstes
Vorbild ist ob der winterlichen Schneelandschaften Sergio Corbuccis „Leichen
pflastern seinen Weg“, doch einzelne Elemente (wie beispielsweise die
Taschenuhr) erinnern etwa auch an Sergio Leones „Für ein paar Dollar mehr“. In
den Kreis der zahlreichen modernen, revisionistischen Western kann sich der Film
von Andreas Prochaska durchaus ebenbürtig einreihen, die jüngsten Auszeichnungen
sind hochverdient. „Das finstere Tal“ ist leise, spannend, verstörend und
brutal – so wie ein solcher Film eben sein soll! Absolut empfehlenswert!
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