Günther Bachmann (der
wunderbare Philip Seymour Hoffman in einer seiner letzten Rollen) leitet in
Hamburg eine kleine Spionageeinheit (u. a. Daniel Brühl, Nina Hoss), die auf
die lokale islamische Gemeinde angesetzt ist. In Konflikt mit seinem
Vorgesetzten (Rainer Bock) und seiner CIA-Kontaktfrau (Robin Wright) versucht
er einen vermeintlichen tschetschenischen Terroristen (Grigoriy Dobrygin),
dessen deutsche Anwältin (Rachel McAdams) und einen britischen Bankier (Willem
Dafoe) für die Jagd auf einen mutmaßlichen Financier des Terrorismus zu
instrumentalisieren.
„A Most Wanted
Man“ ist eine durchaus gelungene John le Carré-Verfilmung, die von Regisseur Anton Corbijn („Control“, „The American“) spannend
und gewohnt pessimistisch in Szene gesetzt wurde. Seinen feinen
Bildkompositionen sieht man an, dass Corbijn eigentlich aus der Photographie
kommt. Die Filmmusik stammt, wie schon bei „The American“, von Corbijns
Londoner Nachbarn Herbert Grönemeyer, der hier außerdem wieder einmal einen
seiner seltenen Leinwandauftritte gibt.
Einen ganz leicht
faden Beigeschmack hat der Film, wenn man ihn sich in der Originalversion
ansieht: Der anfänglichen Begeisterung, Hoffman dabei zuzuhören, wie er
englisch mit stark deutscher Färbung spricht, weicht das Unverständnis, warum
man sich die Mühe dieser Färbungen macht, wenn doch eigentlich fast alle
Charaktere miteinander deutsch sprechen sollten. Aber ich vermute, hier muss
wohl eine ordentliche suspension of
disbelief herhalten. Trotzdem empfehlenswert!
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