David Fincher, der,
wie regelmäßige Leser dieses Blogs sicher wissen, zu meinen
Lieblingsregisseuren zählt, garantiert für Thriller auf höchstem Niveau. Er
bedarf dafür aber nicht immer nur der dunklen licht- und farblosen Umgebungen
von „Sieben“, „Fight Club“ oder „Panic Room“ – das Gefühl von Beklommenheit
kann er auch in der taghellen Weite einer Kleinstadtidylle vermitteln.
Nick Dunne (Ben
Affleck) kommt eines Tages nach Hause, seine Frau Amy (Rosamund Pike) ist
jedoch verschwunden. Es gibt Hinweise auf einen Gewaltakt, doch weiß die
Polizei nicht, in welche Richtung sie ermitteln soll. Die Idylle stellt sich
wie so oft als eine Fiktion heraus.
„Gone Girl“
benötigt zunächst scheinbar recht lange, um in die Gänge zu kommen, doch ist
dies nur die Vorbereitung auf den ersten einer Reihe von Twists, die den
Zuseher mehr oder weniger bis zum Ende des 149 Minuten langen Films in seinen
Bann ziehen. Ein Grundtenor im Kinosaal war, dass der Film das falsche Ende
habe. Das finde ich nicht; er hat genau das richtige Ende, nur hätte dieses
bereits knapp 15 Minuten früher erfolgen sollen. Der Gesamteindruck wird so
leider ein wenig getrübt.
Man fühlt sich
während des Films – Achtung: für Kenner möglicherweise ein SPOILER – wiederholt
an Steven Soderberghs „Side Effects“ erinnert, doch ist das sicher nicht das
schlechteste Vergleichsmaterial. Alles in allem ist „Gone Girl“ wohl mit Gewissheit
nicht Finchers bester Film – aber bei David Fincher sind sogar seine
mittelmäßigen Filme immer noch hervorragend!
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