Leider fehlt mir
die Zeit, den Filmen, die ich jetzt im Herbst gesehen habe, eigene Rezensionen
zu widmen. Der Vollständigkeit halber seien sie hier jedoch zusammengefasst:
„Frances Ha“ (2012, Noah Baumbach): Muss man sich eigentlich schlecht
vorkommen, wenn man als Student nie das „typische“ heruntergekommene
Studentenleben erlebt hat? Diese Frage stellte ich mir, als ich Frances’ (Greta
Gerwig) Weg aus dem Chaos hin zu einer gefestigten „erwachsenen“ Existenz sah.
Dem steht aber nicht entgegen, dass ich den Film hervorragend fand.
„Rush“ (2013, Ron Howard): Von allen Seiten wird Howards Film nach
einem Drehbuch von Peter Morgan über die (fiktive) Rivalität der Formel
1-Fahrer Niki Lauda (Daniel Brühl) und James Hunt (Chris Hemsworth) gelobt –
und das nicht ganz zu Unrecht. Dass Ron Howard sich in den 1970er-Jahren sehr
wohl fühlt, hat er bereits mit den auf wahren Begebenheiten beruhenden Filmen
„Apollo 13“ und „Frost/Nixon“ bewiesen. Dass er emotionale Geschichten erzählen
kann, zeigt er uns in praktisch jedem seiner Werke. Wie weit der Film auch
Menschen anspricht, die nicht mit den realen Ereignissen vertraut sind, kann
ich schwer beurteilen, aber er scheint sich damit recht gut zu tun.
„Gravity“ (2013, Alfonso Cuarón): Regisseur Alfonso Cuarón, dessen (wenige)
Filme ich sehr schätze, hat erneut ein düsteres Szenario entworfen, und was für
eines! Selten gelingt es einem Film, mich 90 Minuten hindurch dermaßen unter völliger
Anspannung zu halten, dass mir fast schlecht wird, wobei die Handlung an
Minimalismus beinahe nicht zu überbieten ist. Die 3D-Weltraum-Odyssee Sandra
Bullocks und George Clooneys ist zwar vielleicht nicht so philosophisch oder
tiefsinnig, wie manche Kritiker verlautbart haben, aber dennoch absolut
sehenswert.
„Liberace – Zu viel des Guten ist
wundervoll“ (2013, Steven Soderbergh): Nein, Steven Soderberghs Ankündigung, keinen Kinofilm mehr drehen zu wollen, war (noch) keine leere Drohung – sein aktuelles Werk über
den (bei uns kaum bekannten) Showpianisten Liberace (Michael Douglas) und dessen
jungen Lebensabschnittspartner Scott Thorson (Matt Damon) wurde für den
Fernsehsender HBO produziert, lief nun aber auch im Kino an. Formell ist „Liberace“
ein herkömmliches Biopic, das aber im typischen Stil Soderberghs vor allem durch
die Leistung der beiden Hauptdarsteller glänzt. Kein Muss, aber ganz nett.
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