4. Dezember 2014

„Gone Girl – Das perfekte Opfer“ (2014, David Fincher)

David Fincher, der, wie regelmäßige Leser dieses Blogs sicher wissen, zu meinen Lieblingsregisseuren zählt, garantiert für Thriller auf höchstem Niveau. Er bedarf dafür aber nicht immer nur der dunklen licht- und farblosen Umgebungen von „Sieben“, „Fight Club“ oder „Panic Room“ – das Gefühl von Beklommenheit kann er auch in der taghellen Weite einer Kleinstadtidylle vermitteln.

Nick Dunne (Ben Affleck) kommt eines Tages nach Hause, seine Frau Amy (Rosamund Pike) ist jedoch verschwunden. Es gibt Hinweise auf einen Gewaltakt, doch weiß die Polizei nicht, in welche Richtung sie ermitteln soll. Die Idylle stellt sich wie so oft als eine Fiktion heraus.

„Gone Girl“ benötigt zunächst scheinbar recht lange, um in die Gänge zu kommen, doch ist dies nur die Vorbereitung auf den ersten einer Reihe von Twists, die den Zuseher mehr oder weniger bis zum Ende des 149 Minuten langen Films in seinen Bann ziehen. Ein Grundtenor im Kinosaal war, dass der Film das falsche Ende habe. Das finde ich nicht; er hat genau das richtige Ende, nur hätte dieses bereits knapp 15 Minuten früher erfolgen sollen. Der Gesamteindruck wird so leider ein wenig getrübt.

Man fühlt sich während des Films – Achtung: für Kenner möglicherweise ein SPOILER – wiederholt an Steven Soderberghs „Side Effects“ erinnert, doch ist das sicher nicht das schlechteste Vergleichsmaterial. Alles in allem ist „Gone Girl“ wohl mit Gewissheit nicht Finchers bester Film – aber bei David Fincher sind sogar seine mittelmäßigen Filme immer noch hervorragend!

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