Christopher Nolan
nimmt uns in seinem neuesten Film „Interstellar“ mit auf eine Reise durch Raum
und Zeit. In einer nicht allzu weit entfernten Zukunft ist die Ertragsfähigkeit
der Erde an ihre Grenzen gelangt, eine neue technologieskeptische Agrargesellschaft
kämpft aussichtslos um den Weiterbestand. Die letzte Hoffnung ist eine
Erkundungsmission der NASA, die in einer weit entfernten Galaxie nach einer zur
Besiedlung geeigneten neuen Heimat suchen soll. Die Reise führt durch ein
Wurmloch zu einem Planetensystem um ein Schwarzes Loch.
Diese kurze
Zusammenfassung mag nach einem 08/15-Weltraumfilm klingen, doch müssen etwaige Hoffnungen
auf ein geistloses Spektakel gleich zunichtegemacht werden. In „Interstellar“ nehmen
die physikalischen Theorien mindestens genauso viel Platz ein wie der
praktische Handlungsfortgang. Der Film ist infolgedessen keinesfalls leichte
Kost. Muss man deshalb Physiker sein, um mit ihm etwas anfangen zu können? Definitiv
nicht! Die im Film behandelten Theorien über Zeit und Raum werden so gut präsentiert,
dass man sie auch als Laie vollkommen akzeptieren kann, ohne sie dabei – ja,
ich gebe es zu – immer verstehen zu müssen. Ungeachtet der Theorielastigkeit handelt
es sich aber auch um einen stark emotionalen Film. Selten habe ich nach einem
Kinobesuch eine so lange und lebhafte philosophische Diskussion führen können
wie nach „Interstellar“!
Das sowohl inhaltlich
wie auch stilistisch (bis hin zur Musik) offensichtliche Vorbild von „Interstellar“
ist natürlich Stanley Kubricks „2001: Odyssee im Weltraum“ (1968). Vor allem
gegen Ende wird diese Hommage besonders deutlich – achten Sie auf die Szenen
mit Krankenbett und den Orgelhall bei letzterer der beiden. Für seinen visuell
eindrücklichen Film hat Nolan wie immer eine herausragende Gruppe von
Darstellern rekrutiert, die mit zu den derzeit wichtigsten Akteuren ihrer Zunft
zählen, unter anderem Matthew McConaughey, Anne Hathaway, Jessica Chastain, Casey
Affleck sowie – in seiner bisher bereits sechsten Zusammenarbeit mit Nolan –
Altmeister Michael Caine.
Christopher Nolan gilt ja
bekanntlich als Meister des intelligenten Blockbusters. Dies hat er mit
„Interstellar“ wieder einmal unmißverständlich unterstrichen. Absolute Empfehlung!
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