27. Januar 2014

„The Hobbit: The Desolation of Smaug“ (2013, Peter Jackson)

Es ist mir nun mit Verspätung doch noch gelungen, den zweiten Teil von „The Hobbit“ anzusehen, wobei meine Erwartungen nicht besonders hoch waren. Hier ging es mehr ums Prinzip Hast du den ersten Teil gesehen, dann musst du auch den zweiten (und dritten) Teil sehen. Nun gut. Eingangs muss festgehalten werden, dass mit Einschränkungen das vor einem Jahr in den Blogbeiträgen „The Hobbit: An Unexpected Journey“ (2012, Peter Jackson) und Dialog: Ein Nachtrag zu „The Hobbit: An Unexpected Journey“ Gesagte nach wie vor gilt. Aber eben nur mit Einschränkungen.
 
Zunächst einmal bemerkenswert (und dies noch völlig wertfrei) ist eine Beobachtung dazu, wie wir heute solche Fortsetzungsreihen schauen. Früher hätte der zweite Teil einer mehrteiligen Reihe mit durchgehender Handlung jedenfalls mit einem kurzen Rückblick auf das bisher Geschehene begonnen. Heutzutage wird wohl davon ausgegangen, dass sich der Zuschauer vor seinem Kinobesuch nochmals in Heimarbeit den ersten Teil ansieht. Wir sind von Beginn an mitten in der Handlung, und wer sich nicht vorbereitet hat, hat Pech gehabt. Dies möchte ich dem Film aber nicht ankreiden.

Ein großes Problem sind hingegen die bereits in den vorhergehenden Beiträgen bekrittelten Zusatzhandlungen, die nicht im Buch zu finden sind. Waren sie im ersten Teil noch lästiges Beiwerk, so nehmen sie nun im zweiten Teil deutlich überhand. Wir verstehen natürlich: Sie sollen dem Film mehr Emotionen, eine romantische Note und eine episch-monumentale Dimension verpassen. Aber man fragt sich schon: Wenn Peter Jackson beim Originalbuch so viele angebliche erzählerische Mängel ausgemacht hat, dass die vielen Hinzufügungen notwendig erschienen, warum hat er dann überhaupt eine Verfilmung von „The Hobbit“ angestrebt? So muss das Urteil über „The Hobbit: The Desolation of Smaug“ doch kritischer ausfallen als gegenüber dem ersten Teil. Überwog bei mir beim ersten Teil noch der Ärger über die hinzugefügten Handlungsstränge, so war es beim zweiten Teil nun eher so, dass ich mich freute über die noch vorhandenen Teile der Originalhandlung. Der eigentliche Reiz bestand für mich darin, darauf hinzufiebern, welche Elemente tatsächlich aus dem Buch übernommen werden würden und welche nicht. Ob das für jemanden reicht, der das Buch nicht gelesen hat, sei dahingestellt.

Natürlich hat der Film auch seine guten Seiten. Die nicht anders zu erwartende Detailverliebtheit des Produktionsdesigns, die unaufdringlichen 3D-Effekte und die absolut vorzeigbaren Leistungen des Schauspielensembles machen „The Hobbit: The Desolation of Smaug“ mit Sicherheit zu einem besseren Film als es viele andere Fantasy- und Abenteuerfilme sind. Aber alles in allem entgeht einem nichts, wenn man ihn sich nicht ansieht.

… selbstredend werde ich mich aber in einem Jahr auch zum dritten Teil im Kino einfinden.

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