Ja, „Hugo Cabret“ ist ein 3D-Film, aber dies sollte nicht die vordergründige Klassifizierung von Martin Scorseses jüngstem Regiewerk darstellen. Wenn ich versuche, mich zurückzuerinnern, dann fällt mir nicht einmal mehr ein, wo Dreidimensionalität zum Tragen kam – so geschmeidig und unauffällig war sie.

Wie wird man „Hugo Cabret“ am besten gerecht? Zunächst muss man feststellen, dass er einfach nur schön ist! Aber eben nicht nur „einfach nur“. Der Film wird getragen von einer Faszination und Liebe für das Kino, die Scorsese, einen Vorstreiter der Erhaltung und Restauration alter Filme, schon lange ausgezeichnet hat – wer schon einmal seine vierstündige „Personal Journey with Martin Scorsese Through American Movies“ gesehen hat, weiß wovon ich spreche!
Wenn man die liebevoll restaurierten eingebundenen Originalfilme vom Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts sieht, kann man nur bewundernd und ehrfürchtig verstummen; auch mit etwas Stolz, da man den einen oder anderen Schnipsel (u.a. die Kürzestfilme von William K. L. Dickson und der Brüder Lumière) von früheren Kinoerfahrungen wiedererkennt. Doch man muss kein Filmliebhaber – oder gar -spezialist – sein, um „Hugo Cabret“ genießen zu können. Vielleicht wird man gerade durch ihn zu einem solchen! Über kleinere dramaturgische Schwächen kann man jedenfalls getrost hinwegsehen.
Übrigens: „Hugo Cabret“ ist nicht, wie häufig zu lesen ist, ein Kinderfilm sondern ein echtes filmisches Märchen für Erwachsene!
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