Dieser Film des schwedischen Regisseurs Tomas Alfredson hätte ohne weiteres auch vor vierzig Jahren gedreht worden sein können. Im positiven Sinne! „Tinker Tailor Soldier Spy“ ist nicht nur die Verfilmung eines Spionageromans von John le Carré aus den 1970er-Jahren, angesiedelt in den 1970er-Jahren; er ist eine Hommage an die Agentenfilme der 70er!
Nach einer misslungenen Aktion in Budapest, müssen der britische Geheimdienstchef ‚Control‘ (John Hurt) und sein Stellvertreter George Smiley (Gary Oldman) ihren Hut nehmen. Doch ein paar Monate später wird Smiley zurückgerufen, um eine inoffizielle Untersuchung vorzunehmen; einer der höchsten Geheimdienstoffiziere (Toby Jones, Ciarán Hinds, David Dencik und Colin Firth) soll ein sowjetischer Maulwurf sein. Smiley steht bei seinem Auftrag nur der Agent Peter Guillam (Benedict Cumberbatch) zur Seite. Ebenfalls Teil dieses britischen Ausnahmeensembles: Tom Hardy, Stephen Graham, Christian McKay und Mark Strong.
In diesem Film gibt es keine aufsehenerregenden Verfolgungsjagden und keine groß angelegten Shootouts. Was wir erleben, ist das graue Leben von Schreibtischagenten. Und doch gelingt es „Tinker Tailor Soldier Spy“, uns vergessen zu lassen, dass der Kalte Krieg bereits seit 20 Jahren vorüber ist. Dazu trägt nicht zuletzt auch die bestechende grobkörnige Retro-Optik des Films bei. Die ersten zwanzig Minuten sind möglicherweise etwas verwirrend, doch dann lässt uns die Spannung nicht mehr los. Und das, obwohl der Film aus manchen Aspekten bewusst die Spannung herausnimmt.
Die Schauspieler agieren allesamt hervorragend; nochmals hervorzuheben ist jedoch Cumberbatch. Und was Gary Oldman angeht: Er hätte sich seinen Oscar nun endlich wirklich verdient!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen