Was kann eine Mutter
tun, wenn ihr eigenes Kind sie hasst? Wenn alle Versuche, dem Kind liebevoll
entgegenzutreten, ignoriert werden? Wenn das Kind einem das Leben zur Hölle
macht? Keine leichten Fragen, die in „We Need to Talk About Kevin“ aufgeworfen
werden. Und ehrlicherweise müssen wir uns eingestehen, dass es keine Lösung
gibt, die wir nicht in irgendeiner Weise als unmoralisch und verwerflich
empfinden würden.

Ein Aspekt des
Films bleibt mir unverständlich: Warum wird Eva nach der Tat von anderen
Müttern angefeindet und mitverantwortlich gemacht? Sie hat doch selbst auch mit
Verlusten zu kämpfen. Vielleicht aber ist gerade dies ein realistisches Bild
der (häufig unlogischen) Verurteilungen, denen manche Menschen ausgesetzt sind,
vor allem, aber nicht nur, im Milieu eines verlogenen „Desperate Housewives“-Vorstädtertums.
Ansonsten aber kann man gar nicht anders als den Film zu verstehen – auch wenn
man es manchmal lieber nicht tun sondern sich seine Blauäugigkeit bewahren
wollen würde.
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