Wie sicherlich viele andere in diesem Sommer, habe ich mir als
Vorbereitung auf „Prometheus“ nun alle vier Teile der „Alien“-Tetralogie
angesehen – zu meiner Schande hatte ich bisher nur den ersten Film gekannt. Es
fehlt mir leider die Zeit, um auf jeden der Filme in extenso einzugehen, doch
möchte ich ein paar allgemeine Betrachtungen anstellen.
Die einzelnen Filme könnten sich nicht stärker voneinander
unterscheiden. Offiziell handelt es sich um eine zusammenhängende Reihe, doch beim
Vergleichen bleibt nicht viel mehr als die Hauptfigur Ellen Ripley (Sigourney
Weaver), um die Filme miteinander zu verknüpfen. Selbst die titelgebenden
Aliens unterscheiden sich von Film zu Film in gewisser Weise. Nicht zuletzt die
vier unterschiedlichen Regisseure der Filme haben dies wohl zu verantworten.
Ridley Scott ist es mit seinem Debütfilm „Alien“ gelungen,
ein ganz klassisches Horrorfilm-Szenario auf Science-Fiction zu übertragen. Man
nehme statt eines Vorstadthauses einen Raumfrachter, statt ein paar Teenies
eine zusammengewürfelte Besatzung und ersetze den Psychopathen oder die Zombies
durch ein mordlüsternes extraterrestrisches Wesen. Mit einfachsten Mitteln
gelingen Scott maximale Effekte. Hingegen ist es bei „Aliens – Die Rückkehr“
nicht das Horrorgenre, bei welchem sich dessen Regisseur James Cameron bedient,
sondern der Kampfeinsatz-Actionfilm. Dieses Mal wird eine Marinekampfeinheit,
zusammengesetzt aus den klassischen Individuen, auf die Jagd nach dem Feind
geschickt. Irgendwie wirkt diese Konstellation ein wenig absurd, doch
unterhaltsam ist der Film nichtsdestotrotz – ein Film der 1980er.
Auch für David Fincher war die Reihe mit „Alien 3“ sein
Spielfilmdebüt. Doch auch wenn Fincher – wie regelmäßige Leser dieses Blogs
sicher wissen – zu meinen Lieblingsregisseuren zählt, so kann ich ihm im
Gegensatz zu den beiden zuvorgenannten Regisseuren leider nicht zugestehen,
einen guten Film gedreht zu haben. In einem für die 1990er-Jahre typischen
postapokalyptischen Szenario, wie wir es aus Kevin Costner-Filmen kennen,
wechseln sich pseudoreligiöses Gelaber und wirre Längen ab. Jean-Pierre Jeunets
einziger nichtfranzösischer Film „Alien – Die Wiedergeburt“, der als Groteske
angelegt ist, ist dann nur noch merkwürdig, verwirrend und kann meiner Meinung
nach nicht viel.
Obwohl vier Filme einer Reihe, gehören die „Alien“-Filme
ganz unterschiedlichen Genres an und stehen jeder – einmal besser, einmal
schlechter – für sich alleine da. Dies wird noch verstärkt durch den zeitlichen
Abstand zwischen den einzelnen Filmen. Wirklich gut ist für meinen Geschmack
nur der erste Film, doch auch der zweite Teil ist sehenswert. Dies gilt
übrigens auch für die Effekte, die 1979 einfach simpel aber gut waren; das CGI
der späteren Filme lässt einen (zumindest retrospektiv) nur mit dem Kopf
schütteln.
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