Ich muss sagen, ich
bin wirklich überrascht. Woody Allens letzter Film „Midnight in Paris“ hatte mich
nicht so sehr überzeugen können und angesichts dessen trotzdem großen Erfolgs
waren meine Erwartungen jetzt bei „To Rome With Love“, das gemischte Kritiken
erhalten hatte, nicht sehr hoch. Doch ich sollte eines besseren belehrt werden.
In der Reihe der
von Allen besuchten europäischen Städte ist nun Rom an der Reihe. Der Film
besteht aus vier parallel verlaufenden Handlungssträngen, die miteinander eigentlich
nicht verknüpft sind und auch ein jeweils unterschiedliches Tempo haben: Die
jungen italienischen Eheleute Antonio (Alessandro Tiberi) und Milly (Alessandra
Mastronardi) kommen mit hochtrabenden Plänen aus der Provinz; während sie sich
in der Hauptstadt jedoch verirrt, muss er gegenüber seinen Verwandten die
Prostituierte Anna (Penélope Cruz) als seine Frau ausgeben. Der zynische US-amerikanische
Architekt John (Alec Baldwin), der in seiner Studentenzeit in Trastevere lebte,
trifft auf sein junges Alter Ego Jack (Jesse Eisenberg), der drauf und dran ist,
mit der extrovertierten Schauspielerin Monica (Ellen Page) einen Fehler zu
begehen. Der gescheiterte Opernregisseur Jerry (Woody Allen) reist mit seiner
Frau Phyllis (Judy Davis) aus Amerika an, nur um festzustellen, dass der
Verlobte seiner Tochter ein Kommunist ist, dessen Vater, der Bestatter Giancarlo
(Fabio Armiliato), jedoch unter der Dusche zum Gesangsvirtuosen mutiert. Und
der einfache Angestellte Leopoldo (Roberto Benigni) wacht eines Morgens auf und
stellt fest, dass er ohne jeden Grund zu einer Berühmtheit geworden ist.
Ich weiß nicht,
wann ich das letzte Mal im Kino so herzhaft gelacht habe! Der Film kommt recht
harmlos daher – wieder einmal unterschiedliche Episoden, wieder einmal (zumindest
scheinbar) das Thema Liebe. Am Anfang sind es vor allem witzige Dialoge und
Einzeiler, die einen zum Schmunzeln bringen. Aber schon bald beginnt sich der
Film in eine absurde Richtung zu bewegen. Hierbei gelingt es ihm jedoch, eine
Ernsthaftigkeit zu bewahren, die einen nur in lautes Gelächter verfallen lassen
kann (Ein Highlight ist definitiv die Auflösung von Woody Allens eigenem Handlungsstrang).
Dabei mag der Film moralisch vielleicht nicht ganz einwandfrei sein. Doch man
sieht den Personen ihre sexuellen Verfehlungen nach, „weil sie in Italien sind“
(O-Ton meine Frau).
„To Rome With Love“
ist definitiv empfehlenswert, auch (oder gerade dann) wenn man üblicherweise
kein Komödienschauer ist.
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