2. Dezember 2012

„Cheyenne – This Must Be the Place“ (2011, Paolo Sorrentino)

Cheyenne (Sean Penn) ist ein gealterter Rock-Star, ein Goth aus den 1980ern, der der Musik aufgrund eines traumatischen Ereignisses zwar für immer abgeschworen hat, äußerlich aber noch nicht im Jetzt angekommen ist. In einer Dubliner Villa lebt er mit seiner Frau Jane (Frances McDormand) zurückgezogen, bis der Tod seines Vaters, mit dem er dreißig Jahre keinen Kontakt hatte, ihn nach New York zurückführt. Anstelle seines Vaters, eines Auschwitz-Überlebenden, begibt er sich auf eine Suche quer durch die Vereinigten Staaten.

„This Must Be the Place“ – so lautet der Titel eines der größten Hits der 80er-New Wave-Band Talking Heads, deren Mastermind David Byrne auch heute noch mit seinen Kompositionen und Projekten für Aufsehen sorgt. Das Lied, das in zigfachen Interpretationen den ganzen Film hindurch zu hören ist und diesem auch seinen Namen leiht, ist Programm für Cheyennes Suche nach einem Ort, den man Heimat nennen kann. Es gibt dem Zuschauer aber auch Halt in den Momenten, in denen der Film auch schwierig werden kann. Die für Regisseur Paolo Sorrentino („Il Divo“) typische Art, die Handlung in Szene zu setzen, ist nicht jedermanns Sache, wenngleich die Bildgestaltung wirklich ein Glanzlicht ist.

Sorrentino arbeitet stark mit Verkürzung. Dieser Film ist definitiv sehenswert, aber wundern Sie sich nicht, wenn Sie am Ende das Gefühl haben, nichts verstanden zu haben.

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