Die meisten haben
es irgendwie mitgekriegt, die wenigsten dürften aber die dazugehörige Dokumentation
gesehen haben: 2008 erklärte der damals zweifach oscarnominierte Joaquin Phoenix („Gladiator“,
„Walk the Line“), die Schauspielerei aufgeben und sich fortan nur noch einer
Karriere als Hip-Hop-Musiker widmen zu wollen. Die folgenden zwei Jahre trat er
nur noch ungepflegt und mit langem Bart auf, wofür er von Medien und Öffentlichkeit
zunehmend verrissen wurde. Legendär geworden ist sein konfuser Auftritt bei
David Letterman im Jänner 2009. Im Jahr 2010 präsentierte Casey Affleck („Die Ermordung
des Jesse James durch den Feigling Robert Ford“, „Ocean’s“-Filme), der Bruder Ben
Afflecks und Phoenix’ Schwager, der diesen die ganze Zeit über mit der Kamera
begleitet hatte, einen Dokumentarfilm über den Fall des einstigen Stars. Wir
sehen Phoenix, wie er nach Anerkennung für seine Musik strebt, in einen
Drogensumpf gerät und hin und her gerissen wird zwischen Selbstüberschätzung
und Selbstzweifel.
Was aber selbst
bei der Premiere des Films bei den Filmfestspielen in Venedig und auch noch in
den Wochen danach kaum jemand begriff und erst von Phoenix und Affleck
klargestellt werden musste: Es war alles nur gestellt! Phoenix hatte zwei Jahre
seiner Karriere geopfert und seine Reputation dafür aufs Spiel gesetzt, um uns einen Spiegel
vorzuhalten und uns darüber nachdenken zu lassen, wie wir umgehen mit Prominenz
aber auch mit jener Realität, die uns das Fernsehen und die Medien täglich ins
Haus liefern.
Beängstigend – und absolut sehenswert!
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