„This Is Not A
Film“ sorgte 2011 bei den Filmfestspielen in Cannes für großes Aufsehen, da dieser
Nicht-Film auf einem in einem Kuchen versteckten USB-Stick aus dem Iran nach
Frankreich geschmuggelt worden war. Ihr Macher, der iranische Regisseur Jafar
Panahi, war zuvor in seiner Heimat aufgrund seiner politischen Opposition zu sechs
Jahren Haft und 20 Jahren Berufsverbot verurteilt worden. Dies ist auch die
Ausgangslage der Dokumentation (oder ist es doch ein Spielfilm?):
Da er keine Filme
mehr drehen darf, bittet der noch unter Hausarrest befindliche Jafar Panahi seinen
Kollegen Mojtaba Mirtahmasb zu sich, der ihn filmen soll, wie er eben keinen
Film dreht, aber ständig darüber redet, was es für ihn bedeutet, Filme zu
drehen. Irgendwann zückt Panahi auch noch sein i-Phone und beginnt, den ihn
Filmenden zu filmen.
„This Is Not a
Film“ ist nicht zuletzt ein Film über das Filmemachen und gliedert sich damit
in die Reihe jener selbstreflexiven Filme ein, die in diesem Blog schon so oft
Thema waren. Der Film wirft (nicht zuletzt durch seinen Titel) die Frage auf,
was Film eigentlich ist. Aber er ist natürlich auch ein Film über die Unterdrückung.
Es ist diskutiert worden, wie spontan „This Is Not A Film“ wirklich ist und wie
sehr er nicht doch gestellt wurde. Aber das tut eigentlich nichts zur Sache.
Spätestens am Ende weiß man, in welcher Wirklichkeit man steht, wenn im Abspann
außer den Namen der beiden vordergründigen Macher alle übrigen Namen von Helfern
und Unterstützern des Films durch Punkte ersetzt sind, um ihre Identität nicht
zu verraten. Panahi ist zum jetzigen Zeitpunkt immer noch in Haft, Mit-Regisseur
Mirtahmasb war es aufgrund seiner Beteiligung zumindest kurzzeitig.
Dieser Film sollte
ein Muss sein, und es ist traurig, dass er in Österreich nur so eine geringe
Öffentlichkeit erfahren hat.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen