3. Januar 2013

„Die Kunst zu gewinnen – Moneyball“ (2011, Bennett Miller)

Mannschaftssportfilme sind so eine Sache – man mag sie oder man mag sie nicht. Die Handlung solcher Filme gehorcht stets gewissen Regeln. Im Fokus steht in erster Linie der Teamgeist. Und der Zuschauer hält immer zum Underdog. Nun erfindet „Moneyball“, der es wegen der Ansiedlung im für heimisches Publikum angeblich unverständlichen Baseballmilieu nicht in die österreichischen Kinos geschafft hat, das Rad wahrlich nicht neu, doch der Fokus liegt ein wenig anders als sonst: Brad Pitt spielt Billy Beane, den General Manager der finanzschwachen Oakland Athletics, der mithilfe des jungen Yale-Absolventen Peter Brand (Jonah Hill) den unfairen Kampf gegen die großen Teams aufnehmen möchte – mit ungewöhnlichen statistischen Methoden und von anderen als Außenseiter angesehenen Spielern. Seine Kritiker findet er dabei nicht nur in den Medien sondern auch in der eigenen Mannschaft, nicht zuletzt in der Person des Field Managers Art Howe (Philip Seymour Hoffman).

„Moneyball“ ist ein leiser Film. Nur selten sieht man die Sportler in Aktion, vielmehr hört man die Gespräche und Verhandlungen, die im Hintergrund geführt werden. Nun ist das seit Computerspielen wie „Fifa Manager“ keine ganz neue Sache, aber doch eine nicht ganz alltägliche. Wenn man erlebt, wie Spieler wie Waren zwischen Tür und Angel hin und her geschoben werden, dann wird einem erst klar, wie sehr auch der Sport in erster Linie nur ein großes Geschäft ist. Der Film von Bennett Miller („Capote“), für dessen Drehbuch unter anderem auch Aaron Sorkin („Eine Frage der Ehre“, „The Social Network“) verantwortlich zeichnet, ist aber nicht zuletzt auch ein Vehikel für die wunderbar agierenden Schauspieler; neben Pitt, Hill und Hoffman sind auch Robin Wright, Spike Jonze in einem Cameo und vor allem Kerris Dorsey als Beanes Tochter hervorzuheben.

Kein außergewöhnlicher Film, aber sehenswert.

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