Wieder einmal
einer dieser Filme, die in Österreich aus unerklärlichen Gründen keinen regulären
Kinostart erleben durften und auf eine Präsentation im Österreichischen
Filmmuseum angewiesen sind: „Bernie“ erzählt
die Geschichte von Bernie Tiede (Jack Black), einem engagierten Mitarbeiter
eines Bestattungsunternehmens, der sich fürsorglich und ohne Hintergedanken um
die Witwen kümmert, die ihm tagtäglich begegnen. Doch sein Leben ändert sich
dramatisch, als er beginnt, sich der reichen Egoistin Marjorie Nugent (Shirley
MacLaine) zu widmen.
Linklater spielt
ein Spiel mit dem Zuschauer. Zwischen die einzelnen Szenen des Spielfilms, der
auf einer wahren Begebenheit beruht, sind Talking Heads von Bewohnern der
texanischen Kleinstadt geschnitten, die der Kamera ihre Sicht der Geschehnisse
erzählen. Die Illusion eines Doku-Dramas ist dabei so perfekt, dass man sich bis
zuletzt fragt, ob man nicht vielleicht doch nicht nur Schauspieler zu sehen
bekommen hat (SPOILER: Die Zweifel sind berechtigt, es sind auch einige echte
Zeugen darunter). Gesagt werden muss,
dass Jack Black eine unglaublich gute Vorstellung an den Tag legt, die ich ihm bislang
nicht zugetraut hätte. Und auch Matthew McConaughey (als Provinzstaatsanwalt) ist
inzwischen durchaus ernst zu nehmen!
„Bernie“ ist eine
tiefschwarze Komödie mit viel Witz und Intelligenz. Das kein Platz für solche Filme am heimischen Kinomarkt ist, ist beschämend. Wenn Sie dennoch die Gelegenheit
haben sollten, ihn zu sehen, sollten Sie sie ergreifen.
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