5. Februar 2013

Selbstreflexion: Vom Kritikersprech

Ich weiß nicht so recht, wie ich damit umgehen soll: Da bemühe ich mich stets, im Vorfeld keine Kritiken zu Kinofilmen, die ich mir noch ansehen möchte, zu lesen, um nicht voreingenommen zu sein. Nach dem Kinobesuch setze ich mich hin und schreibe eine Rezension in diesem Blog, wofür ich so unbeeinflusst wie möglich sein möchte. Und was sehe ich, wenn ich mir dann „Sight & Sound“, „Ray“ oder die Filmkritiken im „Standard“ vornehme? Genau die gleichen Beobachtungen und Erkenntnisse – bis hin zu den gleichen Formulierungen!
 
Da fragt man sich natürlich, ob das der unausweichliche Lauf der Dinge ist. Fährt man in festgefahrenen Bahnen, sobald man die Füllfeder in die Hand nimmt? Ist der Einfluss von Sichtweise und Form bereits gelesener Rezensionen so stark, dass man sie automatisch kopiert? Ist man als Kritiker zu einem bestimmten Kritikersprech verdammt?

Und ist nicht ebendiese Selbstreflexion schon wieder Klischee?

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