Eine Theatertruppe
bestehend aus Sträflingen studiert William Shakespeares „Julius Cäsar“ ein.
Während der Proben lassen sie ihre persönlichen Schicksale in die Rollen
einfließen, müssen aber auch Konflikte untereinander bewältigen. Der Clou an
diesem Film: Bei den Mafiaschlägern, Drogendealern und Mördern handelt es sich um
echte Häftlinge, die ihre Strafen im Rebbibia-Gefängnis in Rom abbüßen.
„Cäsar muss
sterben“, der letztjährige Gewinner des Goldenen Bären in Berlin, stellt uns
vor eine ungewohnte Situation: Er kommt als Dokumentarfilm daher, ist aber eigentlich ein Spielfilm
mit Laiendarstellern. Vielleicht führt er uns damit aber auch nur unsere eigene
Naivität vor Augen bei der Frage, was tatsächlich das echte Leben, die reality
ist. Der in Schwarzweiß gehaltene Film ist nämlich alles andere als spontan,
vielmehr ist er in beeindruckenden Bildern perfekt durchchoreographiert.
Aufgrund des
Settings lässt sich „Cäsar muss sterben“ weniger mit anderen Verfilmungen des Shakespeare-Stoffes als viel eher
mit Theaterproduktionen der Tragödie vergleichen. Zugegeben, hier sind die
Erfahrungen jedes Einzelnen ganz unterschiedlich. Aber diesen Vergleich
brauchen die verurteilten Mimen keinesfalls zu scheuen. „Cäsar muss sterben“,
das sind packende 76 Minuten, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen