5. Februar 2013

„Der Geschmack von Rost und Knochen“ (2012, Jacques Audiard)

Diese Rezension vermag leider nicht ohne SPOILER auszukommen: Ali (Matthias Schoenaerts) ist ein ehemaliger Amateurboxer, der sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser hält. Zufällig begegnet ihm Stéphanie (Marion Cotillard), Wal-Trainerin im Marineland von Antibes. Als diese durch eine Orca-Attacke beide Unterschenkel verliert, ist es Ali, der sie aus ihrer Depression herausholt. Gleichzeitig möchte aber auch er neue Chancen ergreifen.

Jacques Audiard erzählt Entwicklungsgeschichten. Schon in „Der wilde Schlag meines Herzens“  und dem großartigen „Ein Prophet“ waren seine Hauptfiguren Menschen, die die ihnen gegebenen Talente nicht zu nutzen gewusst hatten, durch eigenes Handeln in irgendeiner Form gescheitert waren, nun aber doch die Gelegenheit erhielten, auszubrechen und sich weiterzuentwickeln. Nicht anders ist es in „Der Geschmack von Rost und Knochen“, nur dass es diesmal nicht eine sondern zwei Personen sind, mit denen wir es zu tun haben.

Audiards Entwicklungsgeschichten sind aber zudem Erlösungsgeschichten. Bei allem Realismus vertritt er einen Optimismus, der mitunter einen angenehmen Kontrast zu vielen anderen Realisten darstellt. Vielleicht ist Jacques Audiard auch deshalb einer der wichtigsten Protagonisten des aktuellen französischen Kinos.

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