Wieder einmal ein Film, auf den ich mich zu lange vorgefreut habe, als dass ich nicht hätte enttäuscht sein können.
„The Ides of March“, George Clooneys vierte Regiearbeit, ist einer jener Politthriller alter Schule, in denen niemand mit Waffengewalt bedroht wird oder um sein Leben bangen müsste (trotz zweier Opfer). Womit die Handelnden hier bedroht werden, ist der Verlust von Macht.
Der Film begleitet Stephen Meyers (Ryan Gosling), der als Teil des Wahlkampfteams des demokratischen Gouverneurs Mike Morris (Clooney) das Rennen um die Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten mitbestreitet. Dabei drohen er selbst und die gesamte Kampagne zwischen zwei rivalisierenden Wahlkampfmanagern (Philip Seymour Hoffman und Paul Giamatti), einem ehrgeizigen Kontrahenten (Jeffrey Wright), einer New Yorker Journalistin (Marisa Tomei) und einer geheimnisvollen Wahlkampfhelferin (Evan Rachel Wood) zerrieben zu werden.
Es ist dieses Who is Who von Hollywoods derzeitigen Charakterdarstellern, das das große Plus des Films ausmacht. Doch auch die angenehm unaufgeregte Regie Clooneys, der bekanntlich bei Politthemen in seinem wahren Element ist, und die hervorragende, sehr klassische Kameraarbeit Phedon Papamichaels dürfen nicht unerwähnt bleiben. Doch irgendetwas fehlt. Trotz manch wirklich unerwarteter Plot-Twists wird man das Gefühl nicht los, man habe das alles schon einmal gesehen.
In meinem Jahresranking habe ich „The Ides of March“ als in Ordnung abqualifiziert. Möglicherweise ist dieses Urteil ungerechtfertigt. Möglicherweise ist es die Enttäuschung aufgrund zu hoher Erwartungshaltung, die aus mir spricht. Möglicherweise werde ich nach einer zweiten Betrachtung in ein paar Monaten zu einem ganz anderen Ergebnis kommen. Aber momentan kann ich diesen Film leider nicht besser bewerten.
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