Auf den Dokumentarfilm „War on Terror“ bin ich zufällig gestoßen. Im ersten Moment ist man geneigt, „Nicht schon wieder eine Doku, die ihre vermeintliche Wahrheit über den Irakkrieg präsentieren will!“ auszurufen. Doch diese österreichische Produktion geht viel weiter als Filme wie Michael Moores „Fahrenheit 9/11“ (inzwischen auch schon über sieben Jahre alt!). Sie hält sich nur anfangs mit den Umständen, die zum Krieg führten, auf und widmet sich dann ausführlich ihrem eigentlichen Thema: der systematischen Missachtung der Menschenrechte und vor allem des Verbots der Folter durch die Bush-Regierung. Dabei verzichtet der Film vollständig auf eine begleitende Off-Stimme und konzentriert sich vor allem auf Talking Heads, unter denen der ehemalige Guantanamo-Häftling Murat Kurnaz und der Wiener Jurist und ehemalige UN-Sonderberichterstatter über Folter Manfred Nowak die prominentesten sind.
Die Dokumentation arbeitet mit einer sachlichen und ernsten Erzählstruktur, die auch vor erschreckenden Bildern nicht zurückschreckt. Manchmal kippt sie ins Absurde, etwa dann, wenn sie einen CIA-Film über kommunistische Foltermethoden aus den 1950er-Jahren mit Berichten aus Guantanamo kontrastiert, oder schon bei der Titelsequenz, die ein direktes Zitat des Anfangs von Stanley Kubricks „Dr. Strangelove“ ist. Doch diese ob der Drastik des Gezeigten manchmal notwendigen Abwechslungen verharmlosen nicht sondern unterstreichen vielmehr die richtigen und wichtigen Aussagen des Films.
Bitte anschauen!
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