31. Januar 2012

Originalfassung vs. Synchronfassung

Auch wenn ich damit sicher heftige Kontroversen heraufbeschwöre, schicke ich gleich vorweg: Ich bin ein großer Fan von Synchronfassungen!

Nun gut, ich habe auch schon anderssprachige Synchronisationen gehört und mir ist dabei manchmal alles vergangen, aber deutschsprachige Synchronfassungen sind meist top!

Ich sage dies als jemand, der sowohl Deutsch als auch Englisch muttersprachlich spricht. Natürlich gibt es Situationen, in denen auch ich mir eine Originalfassung anschauen werde, aber im Regelfall werde ich mir die deutschsprachige Version eines Filmes zu Gemüte führen.

Ich werde sehr häufig auf dieses scheinbar extrem heikle Thema angesprochen und bin wohl in manchen Kreisen aufgrund meines Standpunktes schon als Banause verschrien. Aber ich frage mich doch hin und wieder, wie viel manche meiner Kritiker von den Filmen, die sie ansehen, überhaupt mitbekommen, wenn ich, der ich zu Hause immer Englisch gesprochen habe, mir bei vielen amerikanischen Filmen bereits schwer tue.

Im Folgenden möchte ich kurz ein paar meiner Kriterien, die sehr subjektiv und mit Sicherheit nicht perfekt sind, darlegen:

Britische Filme schaue ich eher auf Englisch. Warum? Weil das britische Englisch – die Hochsprache, nicht die Dialekte! – für mich einfach eine schöne Sprache ist, der man mit Freude zuhört.

Mehrsprachige Filme bzw. Filme, in denen Sprache eine Rolle spielt, schaue ich meist in der Originalfassung. Dies gilt häufig auch, wenn ich keiner der gesprochenen Sprachen mächtig bin; in einem solchen Fall wähle ich die Originalfassung mit Untertiteln.

Die Sprachversion, in der ich einen Film beim ersten Mal gesehen habe, wähle ich auch bei erneutem Schauen. Ich bin ein Gewohnheitstier und mir wächst die Version, die ich kenne, sehr schnell ans Herz. Dies geht sogar soweit, dass ich selbst Verfilmungen von Romanen und Theaterstücken in jener Sprache anschaue, in der ich sie zuvor gelesen bzw. gesehen habe.
In meiner Kindheit und Jugend, als ich mich mit Filmen zu beschäftigen begann, gab es noch keine DVDs, geschweige denn irgendwelche gerippte Versionen im Internet (die ich mir ohnedies prinzipiell nicht ansehen würde). Wir hatten zwar manche englischsprachige Videokassetten, doch größtenteils war ich auf Filme im Fernsehen angewiesen. Und die waren nun einmal deutschsprachig.

Bin ich die Synchronstimme eines Schauspielers gewohnt, schaue ich mir auch seine weiteren Filme meist auf Deutsch an. Es gilt das oben gesagte hier noch mehr. Ich mag die Synchronstimmen der meisten Schauspieler, und wenn sie sich ändern, dann macht mich das wahnsinnig. Robert De Niro, Sean Connery, George Clooney oder Brad Pitt haben aufgrund meiner persönlichen Geschichte einfach ihre deutsche Stimme zu haben.

Aber: Meine Lieblingsfilme schaue ich natürlich sowohl in der Original- als auch in der Synchronfassung. Mir ist selbstverständlich klar, dass es die Originalfassung ist, die das eigentliche Kunstwerk ist – ich bin ja nicht ganz blöd! Deswegen schaue ich Filme, die ich besonders schätze, selbstredend auch im Original an. Somit kann ich „Heat“ oder „Der Pate“ sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch zitieren.

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