Ich habe Humphrey Bogart als Raymond Chandlers Philip Marlowe in „Tote schlafen fest“ noch nicht gesehen, sehr wohl aber als Dashiell Hammetts Sam Spade in „Die Spur des Falken“. Dass zwischen der Darstellung Bogarts aus den 40er-Jahren und jener Elliott Goulds aus 1973 Welten liegen, wird wenig überraschen. Dass Robert Altman aber auch keinen Kriminalfilm im herkömmlichen Sinne liefert, ebenso wenig.
Die Handlung des Films „Der Tod kennt keine Wiederkehr“ zu schildern, wäre durchaus möglich, erscheint mir aber vollkommen nebensächlich. Hängen bleiben vor allem einzelne Schnitt- und Kameratechniken. Begeistert war ich von einer sehr frühen Szene im Film: Marlowe fährt mitten in der Nacht in einen Supermarkt, um Katzenfutter einzukaufen; wir hören dazu in verschiedenen gesungenen und instrumentalen Versionen das ewig gleiche Lied „The Long Goodbye“ aus dem Autoradio und dem Supermarktlautsprecher. Dieses von John Williams eigens für den Film komponierte Stück bleibt in seinen unterschiedlichen Varianten mehr oder weniger die einzige Musik, die wir den Film hindurch hören werden. Auch das Spiel mit Spiegeln und Reflexionen – eine Hommage an den Film noir – wird teilweise auf ungewöhnliche Art und Weise umgesetzt.
Indirekt dokumentiert der Film das Aufeinanderprallen zweier Welten: Die Wertevorstellungen der 40er-Jahre gehen in Konfrontation mit den 70er-Jahren unter. Schauspielerisch ist die Vorstellung Sterling Haydens als Hemingway-Verschnitt hervorzuheben. Und achten Sie auf einen jungen Arnold Schwarzenegger als kleiner Handlanger!
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