Lars von Triers „Melancholia“ ist in jeglicher Hinsicht keine leichte Kost. Der Film, der zuletzt den Europäischen Filmpreis erhielt, ist in zwei Abschnitte unterteilt, die von ihrer Handlung her – zumindest oberflächlich – sehr unterschiedlich sind.
Der erste Teil zeigt die Hochzeitsfeier von Justine (Kirsten Dunst) auf dem Anwesen ihrer Schwester Claire (Charlotte Gainsbourgh) und deren Ehemann John (Kiefer Sutherland). Durch das Verhalten der depressiven Braut, ihrer Eltern (Charlotte Rampling und John Hurt) und ihres Trauzeugen/Arbeitgebers (Stellan Skarsgård) steuert die Feier mehr und mehr auf eine Katastrophe hin. Der zweite Teil schildert die letzten Tage der beiden Schwestern, bevor der Planet Melancholia mit der Erde kollidiert und diese völlig zerstört – eine Tragödie kosmischen Ausmaßes, deren Ausgang bereits in den ersten Minuten des Films vorweggenommen wird.
Während die Beobachtung des Scheiterns einer Beziehung nach der anderen in der ersten Hälfte des Films fast unerträglich ist, schafft es die zweite Hälfte durch eine beinahe unaufgeregte Erzählweise, extreme Spannung aufzubauen, obwohl wir längst wissen, was passieren wird. Sowohl Dunst, die für ihre Darstellung in Cannes ausgezeichnet wurde, als auch Gainsbourgh liefern durch Mark und Bein gehende Leistungen, doch auch der sonst recht kantige Sutherland überzeugt.
Ein gewöhnungsbedürftiger Film, aber absolut lohnenswert.
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