Die etwas verschachtelte Handlung in wenigen Worten: Der Sherlock Holmes ebenbürtige Professor James Moriarty (Jared Harris) steckt hinter allerlei bösen Machenschaften, denen auch die mit Holmes kokettierende Meisterdiebin Irene Adler (Rachel McAdams) zum Opfer fällt. Um einen Weltkrieg zu verhindern, reisen Holmes (Robert Downey jr.) und der frischvermählte Dr. Watson (Jude Law) nach Paris, Heilbronn und schließlich in die Schweiz. Unterstützt werden sie von der Zigeunerin Simza (Noomi Rapace) und Holmes’ Bruder Mycroft (Stephen Fry). Moriarty hat hingegen in Colonel Sebastian Moran (Paul Anderson) einen treffsicheren Erfüllungsgehilfen.
Der zweite Teil von Guy Ritchies „Sherlock Holmes“-Reihe leidet unter den gleichen Problemen wie sein Vorgänger. Konnte der Film aus 2009 jedoch wenigstens als Sittengemälde des Londoner Verbrechermilieus dienen, so fällt dies durch die Reisen in Europa fast vollständig weg. Sherlock Holmes ist hier nun – wie meine Frau treffend festgestellt hat – vollends verzerrt zu einer Art James Bond der Jahrhundertwende, der die Zerstörung der Welt durch einen Krieg der Supermächte verhindern muss. Dabei enthält die Handlung aber leider gar nichts Bewegendes: Zum einen ist die Geschichte, die man in dieser oder ähnlicher Form schon hunderte Male gesehen hat, viel zu einfach und zu früh durchschaubar. Zum anderen lässt unser historisches Wissen um den Ersten Weltkrieg die Illusion eines verhinderten Weltkriegs nicht zu.
Was bleibt ist ein fast etwas dick auftragender Actionfilm mit historischer Kulisse. Wenn man „007 trifft Fin de siècle“ mag, dann kann dieser Film durchaus ganz amüsant sein. Nur mit Sherlock Holmes hat das kaum noch etwas zu tun.
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